Dienstag, 16. Oktober 2012

Welche Farbe hat ein Schwein?

Wenn euch jemand diese Frage stellen würde: Wer würde nicht mit Rosa antworten?

Tja, falsch gedacht. Ich hab mich bisher noch nie mit Schweinerassen beschäftigt und hab damit bis jetzt auch noch nicht angefangen, aber hier auf dem Betrieb gibt es auch ein paar Duroc-Schweine. Und die haben so süße Babys.
Ganz ehrlich, googlet mal "Duroc Ferkel". Das zeigt zwar nicht annähernd wie süß die sind, aber immerhin die Farbe.
Wenn man die Durocs im Vergleich zu "normalen" Ferkeln betrachtet, hat man immer das Gefühl, dass ihnen ihre Haut eigentlich zu groß ist, das sind ganz faltige, kleine Viecher. Und sie sind viel netter als die anderen Ferkel :D Heut war ich echt kurz davor, eines mit heim zu nehmen. Wenn sie dann groß werden, behalten sie ihr dunkles Fell und sehen ganz furchtbar borstig und gefährlich aus, aber sie sind eigentlich eine nette Rasse, finde ich.
Auf jeden Fall eine schöne Abwechslung im tristen Rosa und ich find sie ganz furchtbar süß!!

Alles Liebe,
Lisa

Sonntag, 14. Oktober 2012

What I miss...

Das wird nur ein halber "What I miss..."-Post, ich hab einfach von allem ein bisschen was zu erzählen.
Eigentlich hat sich seit dem letzten Eintrag nichts getan, aber irgendwie doch.
Ich bin mitten in meiner 11 Tage Arbeitswoche und ich gewöhne mich immer besser dran. Am Freitag bin ich um halb 5 aufgewacht, weil ich ausgeschlafen war. Klar, ich wollte nicht aufstehen und war noch nicht wirklich motiviert, aber ich war ausgeschlafen, ich hatte genug Schlaf. Das ist doch ein super Fortschritt oder? Auch sonst mache ich viele Fortschritte: Ich darf im Stall immer mehr selbstständig arbeiten, ich lerne immer neue Sachen, die ich manchmal gut finde, meistens aber nicht so schön sind (Einzelheiten werd ich auf dem Blog aber nicht nennen, ich hab sowieso keine Ahnung, wer von euch an "Schweinarbeit" interessiert ist ;)). Mit den Kollegen komme ich super klar und mittlerweile fühle ich mich echt dazugehörig. Das funktioniert also echt super!
Im Moment hab ich auch wieder eine Phase (vielleicht ist es aber auch keine Phase, ich weiß nicht), in der mir die Stallarbeit echt Spass macht. Zwar ist es irgendwann nervig, wenn man jeden Tag die gleichen Arbeiten verrichtet, aber trotzdem entwickel ich irgendwie Spass dran. Vielleicht denk ich das aber auch bloss heute, weil ich gute Laune hab...
Ansonsten bin ich am Wochenende viel allein, aber ich fühl mich nicht mehr so einsam wie am Anfang. Ich weiß nicht, ob das auch an meiner guten Laune liegt, oder ob das wirklich so ist. Wie auch immer. In weniger als 2 Wochen darf ich meine Mädels vom Flughafen abholen und ich bin schon sooo aufgeregt! Diese Woche hab ich ein Hotel gebucht und jetzt bin ich dabei, Pläne zu erstellen, was wir alles sehen müssen und was wir alles unternehmen können. Ich glaub, es wird eine echt schöne Zeit und ich freu mich schon richtig drauf! (Endlich mal wieder ein paar Tage am Stück Deutsch sprechen...)
Gestern waren wir schon um 9 im Stall fertig und ich hab mich dann ganz meinem "Lazy Saturday" gewidmet. Ich hab Nudeln gekocht, hab geskypt und mich dann einfach auf die Couch gelegt.
Dann hab ich mich um halb 7 von der Couch ins Bett bewegt und war schon richtig in "Schlafstimmung", als um kurz vor 7 Jeff gekommen ist und mich eingeladen hat, weil es anlässlichs Bobs Geburtstag noch Eis und Kuchen gibt. Also bin ich wieder aus dem Bett gestiegen und bin im strömenden Regen mit Little Green zu Jeff und Erin rüber gefahren. Da hats dann Eis und ekligen Schokokuchen gegeben und ich hab mit Emily, Renee und David ein Brettspiel gespielt. Das war eine Mischung aus "Sorry" und "Mensch ärgere dich nicht" und beim ersten Mal hab ich prompt haushoch verloren. Wer mich kennt, weiß, was für eine miese Verliererin ich bin. Also haben wir nochmal gespielt und ich hab glücklicherweise gewonnen :D Und dann hab ich das Klavier entdeckt. Ooooh war ich aufgeregt :) Eine Enkelin von Bob und Rose hat gespielt und dann meinte Bob, dass doch jetzt ich mal spielen soll. Aus dem Stegreif kann ich nur "Die fabelhafte Welt der Amelie" und das hab ich dann gespielt und - Ach du meine Güte - ich habs so vermisst. Ich hab mir mein Klavier hergewünscht und meine Noten. Es war echt ein schönes Gefühl. Zwar wars blöd, dass ich die ganze Familie um mich rumstehen hatte, sowas nervt, aber in dem Moment hab ich mein Klavier und die Musik echt vermisst. Und jetzt schon wieder ;)

Zur Zeit gehts mir also richtig gut, ich freue mich nachwievor sehr auf Daheim, aber ich kann jetzt die Zeit hier auch so richtig genießen, ich lerne viel Neues kennen und mache tolle Erfahrungen.

Bis bald,
Lisa

Mittwoch, 10. Oktober 2012

What I miss...

Wusstet ihr, woran man eine beste Freundin erkennt?
Wenn man sich seit über einem Monat nicht gesehen hat und sich seit 2 Wochen nicht gesprochen hat und man sich beim Skypen trotzdem so fühlt, als wäre man erst gestern zusammen spazieren gewesen, dann weiß man, dass das nur die beste Freundin sein kann.

Danke und Ich hab dich lieb :)

Dienstag, 9. Oktober 2012

Thanksgiving [2]

Nächstes Jahr am ersten Montag im Oktober will ich Truthahn und Squash und Mashed Potatoes (Stopfer) und Salat und Apple Pie (aber bitte die deutsche Version) und überhaupt ganz viel Essen! Ich will auch Thanksgiving!

Heut hab ich nur bis 10 Uhr gearbeitet (aber um 5 Uhr angefangen, also 4.30 Uhr aufgestanden, und das nach einem Sightseeingtag in Toronto - okay, Jammern over) und dann gabs um 1 Uhr Truthahn und alles Aufgezählte (Götterspeise gehört hier übrigens zum Hauptgang...). Es war echt schön, ich hab den Rest der Familie kennen gelernt und einfach einen ruhigen Nachmittag gehabt - jetzt bin ich gestärkt für eine weitere 11 Tage Arbeitswoche ;)

Eigentlich wars das auch schon.

Bis bald,
Lisa

Montag, 8. Oktober 2012

Toronto [1]

Gestern hab ich es endlich geschafft, Toronto zu sehen. Renee und ich haben einen schönen Sonntagsausflug gemacht :) Ja, ich weiß, ich bin hier gelandet, aber ernsthaft, der Flughafen ist ca. 40 Minuten von Downtown entfernt oder so, da kriegt man doch nix von einer Stadt mit. Ich war schon in Texas in Großstädten, aber Toronto ist anders.
Ich weiß gar nicht, wo und womit ich anfangen soll. In europäischen Großstädten ist alles total einfach. Man kommt am Bahnhof an, dann läuft man zwei Straßen und steht mitten im Stadtzentrum, von wo aus man so gut wie alle Sehenswürdigkeiten erreichen kann. Außerdem ist die ganze Stadt praktisch drumherum angeordnet.
Von Toronto hab ich theoretisch noch keinen Plan und das heißt was, weil ich mich sonst überall schnell zurecht finde. Kurz gesagt: Es ist riesig!! Und ich finds toll!!
Wir waren im Eaton Center, essen und shoppen (UGG-Boots♥), und allein der Food Court ist sooo riesig. Es gibt alles Mögliche an Essen für angemessene Preise in hübscher Umgebung. Ich hatte Gyros :)


Anschließend waren wir wie gesagt shoppen, haben ein paar Schäppchen gemacht, aber ernsthaft: Um alle interessanten Geschäfte zu sehen braucht man an die 2 Tage würde ich sagen.
Also Mädels, packt den großen Geldbeuel ein ;)
Das Eaton-Center ist echt ein schönes Gebäude und es macht Spass, sich dort aufzuhalten.




Anschließend sind wir ein bisschen die Younge-Street entlangflaniert und es ist beeindruckend. Einfach so anders! Der einzige Wehmutstropfen war, dass es gestern ein bisschen schlechtes Wetter war, dießig und bewölkt (kalt ist es hier zurzeit sowieso immer -.-), weil ich glaube, Toronto bei Sonne ist atemberaubend!
Wir hatten nur ein paar Stunden und keinen sonderlich guten Plan (eigentlich keinen...), aber ich hab eine Toronto-Karte und einen Reiseführer gekauft und mach mich jetzt daran, einen minutiösen Plan für meine Mädels zu erstellen. Ich will ja nicht, dass euch langweilig wird :)

An der Union-Station wollte mich Renee dann noch vor dem schönen goldenen Hochhaus fotografieren (ich hab schon wieder vergessen, wofür das Gebäude da war):


Alles in Allem hatten wir einen super Tag in Toronto und viel Spass, aber wie gesagt, man bräuchte ein paar Tage um die Stadt echt gesehen zu haben. Das folgt dann in ein bisschen mehr als zwei Wochen ♥

Jetzt muss ich weiter zum nächsten Thanksgiving, ich riech den Truthahn praktisch schon :)

Bis bald,
eure Lisa

Sonntag, 7. Oktober 2012

Thanksgiving [1]

Heute war ich bei Jeanettes Familie zum Thanksgiving eingeladen. Ich hab mir nicht viel erwartet und nach dem Abendessen war es auch ziemlich langweilig, bis David (Jeanettes Sohn) es sich zur Aufgabe gemacht hat, mich abzufüllen.
Have fun. Am Ende war er ziemlich gut drauf und ich praktisch nüchtern. Seine Mum war nicht gerade amused. Es war auf jeden Fall echt cool. Kanadische Pig Farmers mögen auch keine Kuhbauern, aber Jack Daniels mögen sie auch nicht. Ich sag euch eins, ich vermiss Jack und Daniel. Es gab original kanadischen Whiskey, aber es war nicht wirklich meines. Außerdem hatten sie Captain Morgan, aber davon bin ich auch kein Fan. Es war kein echtes Besäufnis, am Ende war nur jeder gut drauf und alle total nett zu mir. Wie immer: Die Leute sind einfach sooo perfekt für mich German Girl, jeder ist sooo nett. Ich kanns echt kaum fassen, es könnte nicht besser sein.
Auf jeden Fall vermisse ich deutsche Partys. Heut früh hab ich erst zu Anne gesagt, dass ich Feiern gehen nicht vermisse, aber das ist nicht wahr. Ich vermisse es.
David hat dann versucht mich zu überreden, hier zu bleiben, bis ich 19 bin, damit ich hier auch vernünftig feiern gehen kann, aber no way, so lang kann ich nicht bleiben. Die alte Leier mit Weihnachten brauch ich ja jetzt wohl nicht nochmal erzählen. Ich hab ihn aber direkt nach Deutschland eingeladen, weil ernsthaft, niemand feiert so gut wie die Mittelfranken!!!
Thanksgiving ist übrigens ein super Fest, es ist einfach Essen und Trinken mit der ganzen Familie, ohne Geschenke aber auch ohne Kirche. Es macht einfach Spass! Vielleicht sollten wir sowas auch einführen. Truthahn ist auch ziemlich lecker!
Außerdem gab es Squash, hab ich davon schon erzählt? Das ist irgendwie pürierter Kürbis mit braunem Zucker und... noch irgenwas, keine Ahnung. Das Essen war echt gut. Alkohl gabs nur in der Garage und heute hatte es sagenhaft 5-8°C, dann hab ich von Glühwein erzählt, das kannte KEINER! Ich denk, Mama sollte mir ein Rezept schicken, oder eben, was alles zu einem guten Glühwein gehört und dann werd ich das hier mal machen. Ich glaub, es würde ihnen schmecken. Die Temperaturen sind hier übrigens noch kein Problem, man kann immer noch barfuß in den Schuhen das Haus verlassen und an Winterjacken wird auch noch nicht gedacht. (WTF!!??)
Morgen gehts nach Toronto (ein wichtiges Ziel sind Winterstiefel!) und der Plan wurde glücklicherweise geändert, wir können mit einem Freund von Renee fahren, also fahren wir erst um 9.20 Uhr los, das heißt, ich kann einigermaßen ausschlafen. Sehr gut! Ich bin so gespannt auf Toronto und freu mich echt auf den Tag morgen.

Bis bald,
eure Lisa

Freitag, 5. Oktober 2012

Offizieller Kanada-Song

Nachdem das Lied immer, wirklich IMMER erklingt, wenn ich hier den Radio einschalte (sprich meistens beim Autofahren) hat es sich zum absoluten Kanada-Lied entwickelt. Und ich liebs! Ich genieße meine Zeit hier jetzt richtig und hoffe, in den weniger als zweieinhalb verbleibenden Monaten noch viele weitere tolle Erfahrungen machen zu können! Mich reut es wirklich enorm, dass ich die Familie schon vor Weihnachten verlassen will/muss. Wäre Heiligabend nicht im Weg, könnte ich mir mittlerweile eine längere Zeitspanne vorstellen. Aber nicht über Weihnachten. Never ever! Und nein, ich bereue weder meine Planung noch meine nachfolgenden Entscheidungen. Finde ich jetzt noch einen richtigen Job für nächstes Jahr ist alles perfekt. Besser könnte es nicht sein!

Jetzt das Lied:



Alles Liebe,
Lisa

Edit: Da ich jetzt herausgefunden habe, dass die andere Version in Deutschland nicht verfügbar ist, hab ich das jetzt geändert.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Indian Summer

Ganz klar: Bei einem der wichtigsten Events hab ich mein Kamera natürlich nicht dabei.
Zu meiner Verteidigung: Ich wusste nicht, dass es eine Leaf-Tour werden würde.
Gestern hat mich Bob eingeladen, mit ihm mitzukommen, da er Schweine nach Norden gefahren hat. Ich dachte einfach, dass das eine Gelegenheit werden würde, mehr von Kanada zu sehen, aber ich hätte nicht gedacht, dass wir SO viel sehen würden.
Ich bin ziemlich froh, dass wir heute "nur" (das kann auch ziemlich anstrengend sein) Auto gefahren sind, weil ich einfach nicht mehr konnte. Bob hat mich heute früh um 7 Uhr abgeholt und wir sind dann zur anderen Farm gefahren, haben die Ferkel abgeholt und uns dann auf den Weg gen Norden gemacht. Nach einem Hot-Chocolate-Stop bei Timmys sind wir dann nach 2,5h an der anderen Farm angekommen. Obwohl es in der Früh bewölkt war, war die Aussicht schon atemberaubend. Wenn ihr nur eine kleine Vorstellung haben wollt, wie es war, googlet einfach mal "Indian Summer". Selbst mit Kamera hätte ich nie einfangen können, wie atemberaubend es war. Einfach wunderschön! Die Farm war in der Nähe von Barrie, was am Lake Simcoe liegt, wir sind aber nach einem kurzen Zwischenstopp über Ravenna weitergefahren nach Thornbury, das direkt am Lake Huron bzw. an der Georgian Bay liegt. Die Fahrt dahin war wirklich das Schönste. Wir sind einen Berg raufgefahren und von da aus konnte man hinter einem butgefärbten Blättermeer Lake Huron sehen, der wie ein Meer wirkt, weil er einfach RIESIG ist! Es war wirklich alles atemberaubend schön, der Wahnsinn!
Wir haben nur einen winzigen Teil Ontarios abgefahren und waren nur 3h nördlich von hier, aber trotzdem war die ganze Landschaft anders. Dort oben kann man Ski fahren, es wird im Winter viel kälter und sogar die Landwirtschaft unterscheidet sich von der hier. Viele der wohlhabenderen Leute aus Toronto besitzen Cottages dort, die man im Sommer nutzen kann um den See zu genießen und im Winter zum Ski fahren. Der einzige Negativpunkt, den die Leute aus Toronto aber bestimmt als Positivpunkt sehen, war, dass es wie immer NICHTS gab. Zwar alle Arten von Fastfood aber ansonsten nur Farms und Farms und ... ach ja, Farms!
Barrie hingegen ist eine echt hübsche Stadt! Mit 135.000 Einwohnern ziemlich groß und wunderschön malerisch am Lake Simcoe gelegen überzeugte sie mich auf ganzer Linie. Zwar fehlt nachwievor das typisch deutsche "Stadtzentrum", aber langsam gebe ich auf, so etwas in Nordamerika zu erwarten.
Die Lage am Lake Simcoe hat mich total an die Lage Hamburgs an der Alster erinnert, es gab die gleiche Wasserfontäne und auch ansonsten der Aufbau der Häuser und Parks um die "Bucht" herum war sehr ähnlich. Eine wirklich hübsche Stadt, die viele Touristen anzieht und nur ca. 1h nördlich von Toronto liegt.
Es war ein wirklich schöner Tag, aber nach 9h im Auto bin ich eben so kaputt, als hätte ich den ganzen Tag gearbeitet.

Die 11 Tage Arbeit sind wirklich hart und ich kann mich nur wiederholen: Ich habe großen Respekt vor allen "echten" Arbeitnehmern hier! Ich brauch morgen erst mal einen Ruhetag.
Am Samstag bin ich dann zum Thanksgiving von Jeanettes Familie eingeladen, am Sonntag fahre ich mit Renee nach Toronto (endlich!!) und am Montag bin ich nach der Arbeit zum Thanksgiving der Robinson-Familie eingeladen. Montag ist aber der "richtige" Thanksgivingtag, da sind sogar mal die Supermärkte geschlossen und DAS heißt was. Wusstet ihr übrigens, dass die Kanadier und die US-Amerikaner Thanksgiving an verschiedenen Tagen feiern? In den Staaten ist Thanksgiving erst ca. einen Monat später.

Leider kann ich heute nicht mit Bildern dienen (Schande über mein Haupt!), aber googlet einfach "Indian Summer", dann habt ihr einen kleinen Eindruck, wie es hier zurzeit aussieht. Und am Sonntag kann ich dann hoffentlich mit Bildern aus Toronto dienen.

Bis bald,
eure Lisa

Montag, 1. Oktober 2012

Fur and Feather

Ich war am Wochenende auf einem Viecher-Flohmarkt. Glaubt ihr nicht?! Aufgepasst:
Dass ich mich mit Traci ganz gut versteh, hab ich hier ja ein paar Mal deutlich gemacht und als sie mich letzte Woche fragte, ob ich mit zur Fur and Feather-Show will, hab ich natürlich nicht Nein gesagt.
Theoretisch hätte ich Sonntag arbeiten müssen, aber eine Kollegin braucht immer ein bisschen Kohle und ist dann für mich eingesprungen. Da war ich noch ziemlich euphorisch, nicht zuletzt, weil ich nicht arbeiten musste. Aber dann!
Traci meinte, ich solle bei ihr übernachten, weil wir am nächsten Tag recht früh rausmüssen. Da dachte ich noch so an 7 Uhr, das wäre ja für einen Sonntag bald.
Haha, getäuscht. Ich hab also bei Traci übernachtet, sprich, bei ihr, ihrem gruseligen Freund und ihren zwei Kindern. Dazu zwei Hunde. Große Hunde. Im Haus. Da ich auf dem Sofa geschlafen hab, hab ich sie dann gebeten, die Hunde mit in ihr Schlafzimmer zu nehmen, weil ich Angst hatte, die schlecken mich ab.
Am nächsten Früh sind wir dann um 4.30 Uhr aufgestanden (verrückt, die Kanadier), haben ihre ganzen Meerschweinchen und Hasen verladen und sind losgefahren. Um halb 7 waren wir dann in Mount Forest und um 7 begann der Markt.
Um die Zeit war ich noch ziemlich verschlafen, aber was ich registriert hab, war die Tatsache, dass jeder, wirklich jeder, einen Kaffee oder Ähnliches To-Go in der Hand hatte.
Alles was ich jetzt beschreibe, müsst ihr euch wirklich so, oder schlimmer, vorstellen. Leider werde ich es aber nicht schaffen, wirklich alle Eindrücke wiederzugeben.
Das Interessanteste war wohl die Kleidung der Menschen. Ich hatte Chucks, Jeans und eine schwarze Winterjacke an. Dazu ungeschminkt und ungekämmt. Ich sah also wirklich nicht gut aus, trotzdem war ich bis auf 2 weitere Frauen die Gepflegteste und die am ordentlichsten Angezogenste. Alle anderen hatten Jogginghosen, Gummistiefel, Stallschuhe, uuuuuralte Pullover, Winterjacken, mit denen ich mich nicht mal mehr in den Wald getraut hätte (und das heißt was). Der Abschuss war aber, als ich getrennt voneinander, ein paar Mädels beobachtet hab, die ungefähr das selbe Outfit trugen: Gepflegte Haare, ein hübsches Gesicht, ein sauberes Shirt und eine saubere Jogginghose oder gute Jeans und dazu weiße Tennissocken, die sie so weit hochgezogen hatten, wie möglich und dazu Pantoffeln. Wahlweise offene oder geschlossene, aber Pantoffeln. PANTOFFELN!!!! Ich war geschockt!!

Als nächstes die Tiere. Alles Mögliche wurde verkauft: Ponys, Ziegen, Alpakkas(bestimmt falsch geschrieben, aber ich google jetzt nicht!), Lamas, Schafe, Enten, Truthähne, Kanarienvögel, Hasen, Meerschweinchen, Katzen, Hunde, ... Alles!
Ihr könnt euch also die Gerüche vorstellen ;)
Ich weiß jetzt, dass ich niemals über einen Hund und eine Katze, eventuell ein paar Hühner hinauskommen werde! Das Getier war teilweise echt furchtbar und angsteinflößend, da lob ich mir doch meine Schweine!
Ich war am Ende des Tages echt ein bisschen geschockt und hab mir mal so überlegt, was wohl passieren würde, wenn die Menschen oder die Tiere in Deutschland auftauchen würden... Es gäbe wohl einen Skandal ;)

Jetzt gibts noch Bilder, ungeordnet und unbearbeitet.
Den hübschen Hund hat übrigens der Stallchef nicht mehr gewollt, weil er ungezogen ist. Er ist irgendein Mischling und erst ein Jahr alt, aber echt eine Seele von Hund. Wir konnten ihn an nette Leute verkaufen. Dafür, dass er den Riesenhund losgeworden ist, hat seine Tochter übrigens am Freitag zum Geburtstag einen Labrador-Welpen geschenkt bekommen. Ohne Kommentar.

Alles Liebe,
Lisa









That made my day [II]

Dass Navigationssystem nicht gerade ein Synonym für Lisa ist, wissen wir ja bereits. Jetzt kommts aber schlimmer: Ich war heut nach der Arbeit in Seaforth Lebensmittel shoppen und anschließend bei Tim Hortons. Heimwärts hab ich dann meine heiße Schokolade genossen und interessiert in der Gegend rumgeschaut, weil alle gedroschen oder gesät haben. Bulldogs, Bulldogs, Bulldogs. Und dann hab ich einen John Deere Mähdrescher gesehen und dachte mir so, Mensch, der Hof für den der drischt ist mir ja noch gar nicht aufgefallen. Und einen Kilometer später war ich am Stoppschild. Das Problem ist, ich müsste ohne Stoppschild in die Straße heimwärts abbiegen. Vor lauter in der Gegend rumschauen hab ich also meine Straße verpasst und musste umkehrern.
Ich bin also nicht in der Lage, nachhause zu fahren auf einer Strecke, auf der ich einmal abbiegen müsste.
Sagt das nicht alles?!