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Sonntag, 4. August 2013

Kiel

Wie im letzten Post geschrieben, hab ich seit Kanada viel gelernt, deswegen kann ich diesmal schon ganz alleine Ausflüge machen.
Um also nicht das ganze Wochenende alleine hier am Ministrand zu liegen, hab ich Google Maps befragt und festgestellt, dass ich hier irgendwie auch ziemlich weit ab vom Schuss bin. Wie auch immer war dann Kiel (neben Flensburg natürlich) immer noch die kürzeste Entfernung (~120km), also hab ich mich Samstagvormittag auf den Weg gemacht.
Gegen 11 Uhr war ich dann in Kiel und ziemlich orientierungslos. Das Parkhaus, das ich mir vorher im Internet ausgesucht hatte, fand ich nicht, also hab ich in einem anderen geparkt. Wo ich genau war, wusste ich natürlich nicht, aber direkt über der Straße war der Karstadt, und das war ja dann ein Anhaltspunkt. Direkt an den Karstadt angrenzend war ein ziemlich großes Shopping-Center, da hab ich mich dann erst mal eine Stunde oder so aufgehalten. Dann hab ich die Fußgängerzone erkundet, die zwar nicht klein ist, aber ein bisschen langweilig und gestern dank riiiiesiger Wolkenberge auch ziemlich trostlos gewirkt hat. Anschließend hab ich was gegessen und siehe da - die Sonne kam raus. Also hab ich eine Runde um das Hafenbecken gedreht. Dort sieht man nicht viel, aber ich hab mich im Internet schlau gemacht und Kiel hat wohl ziemlich viel Fährbetrieb - das sieht man aber als Tourist nicht direkt, aber es gibt tausend Hinweisschilder zum Schwedenkai/Ostseekai/etc. und im Hafen liegen zwei riesige Schiffe. Ich weiß aber nicht, was die für einen Zweck haben. Schätzungsweise sind das Fähren...
Anschließend hab ich die zurückgelegten Schuhe gekauft (war ja klar...) und hab mich auf den Heimweg gemacht.

Gegen 6 Uhr war ich dann wieder zurück und hatte gestern ein paar kleine Gruselanfälle, weil ich ganz allein in dieser Schule war und irgendwie hat mir das Angst gemacht.

Als ich heute zurückgekommen bin, war die Schule aber schon ziemlich bevölkert, weil übermorgen der Unterricht beginnt, also hab ich jetzt keinen Grund zur Sorge mehr :D

Wer von euch kennt meine pink/creme-farbenen Nike Air Max?? Außer Kathi und Papa finden die glaub ich alle ganz furchtbar. Jedenfalls hatte ich die gestern an, weil ich viel gelaufen bin und dazu sind meine Sandalen nicht sooo geeignet. Ich hab von zwei wildfremden Personen unabhängig voneinander Komplimente für die tollen Schuhe bekommen! Und nein, die wollten mir nix verkaufen, die waren einfach nett!!!! :D

Bis bald,

Lisa


Hafenbecken

Kieler Innenstadt

Sonntag, 25. November 2012

Die Zeit rennt!

Unter der Woche fühle ich mich immer so, als würde alles ewig dauern... Außer die Nacht natürlich!
Aber nachdem ich morgens aufgestanden bin, dauert es eeewig bis zur Frühstückspause. Dann dauert es noch viel länger bis endlich Lunchtime ist (meine Lieblingszeit am Tag ;)) und dann zieht sich die Zeit wie Kaugummi, bis ich Feierabend hab. Dann dauert es ewig, bis ich ins Internet kann, usw.

Wenn ich dann aber nach einiger Zeit mal wieder durch meinen Blog stöber (ja, ab und zu mach ich das. Ich hab das zwar alles selbst erlebt, aber ich glaub, Demenz ist genetisch ;) ), denk ich  mir, dass die Zeit wirklich schnell vergeht. Grade vor ein paar Tagen hab ich erst mein letztes Wochenendupdate getippt und von gestern Nachmittag bis heut Nachmittag hats auch nicht lang gedauert.
Ich hab nachgezählt und es sind noch 9 Arbeitstage. Da seht ihr, die Zeit rennt!

In dieser Zeit möchte ich noch einen Maststall sehen, morgen geh ich Lebensmitteleinkaufen (Cookies!! Ich bin auf Entzug.), am Freitag muss ich außerplanmäßig arbeiten, am Samstag ist die Christmas-Party, am Donnerstag hab ich hoffentlich einen Day off, um meinen Koffer packen zu können, mich zu verabschieden, usw., und am Freitag geht mein Flug nach Chicago!
Da bin ich ja wirklich extremst aufgeregt! Vor allem weil ich mal wieder ganz allein flieg, und das heißt ja schon was und weil ich die liebe Hannah wieder treff, eine neue Stadt seh und ein paar wunderschöne Tage haben werd :)

Themawechsel: Gestern haben Stacey und ich zwar versucht, einen Schneemann zu bauen, aber unglücklicherweise hat das nicht funktioniert, weil wir keinen Pappschnee haben, sondern Pulverschnee :( Dafür durfte ich dann aber bei Scott auf seinem Snowmobile mitfahren und das war ... lustig. Also eigentlich fand ichs nicht so toll. Hinten ist das Snowmobile Raupenfahrzeug und vorne sieht es aus wie Skier? Auf jeden Fall greift das für meinen Geschmack alles nicht gut genug im Schnee und für mich ist das alles ein bisschen zu rutschig. Als wir dann noch durch den Graben auf den nächsten Acker gefahren sind, bin ich das erste Mal halb gestorben. Zum Ausgleich haben wir dann aber noch wilde Truthähne gesehen, die man anscheinend eher selten zu Gesicht bekommt, aber das fand ich eher unspektakulär.
Danach haben wir uns auf den Weg nach Goderich gemacht, haben dort bei Crabby Joe's gegessen, einen kurzen Abstecher zu Wal-Mart gemacht (ich mag den Laden nicht. Sieht assimäßig aus.) und sind dann ins Kino ♥
Wir haben den letzten Twilight-Teil geschaut, also Breaking Dawn Teil 2, und ich bin begeistert. Auf der einen Seite bin ich extrem traurig, weil es jetzt endgültig vorbei ist. Die Bücher sind zuende, jetzt sind auch die Filme abgedreht. Schade. Aber die Handlung ist grandios umgesetzt. Eigentlich ist das Buch meiner Meinung nach das am meisten Fantasy-lastige der ganzen Reihe, aber die Umsetzung ist wirklich nicht kitschig, sehr schlüssig und mit ein paar spannenden Szenen durchsetzt. Ich bin wirklich begeistert und hab mit Kathi schon ausgemacht, dass wir die DVD-Sammelbox brauchen, wenn die rauskommt.

Ansonsten schneit es hier munter weiter, nur die Sonne lässt sich leider nicht blicken, vielleicht tut sie das morgen.

Ich werd jetzt noch ein bisschen Schlaf nachholen und im zweiten Teil der "The Hunger-Games"-Trilogie schmökern.

Alles Liebe,
Lisa

Sonntag, 18. November 2012

Hans Hirsch war Deutscher.

Wochenendupdates kommen mir immer so furchtbar langweilig vor, also besinne ich mich heut mal auf Abwechslung und fang von hinten an. Von ganz hinten.
Heute in 4 Wochen werde ich in Deutschland einen Schweinebraten essen und in meinem eigenen Bett schlafen.
Heute in 3 Wochen werd ich mit Hannah in Chicago sein und bei einer mir unbekannten Person auf dem Sofa schlafen.
Heute in 2 Wochen werd ich vielleicht noch im Bett sein, weil am Abend vorher die Christmas-Party meiner Arbeitgeber stattfand.
Heute in einer Woche habe ich einen ganz normalen Arbeitstag.
Heute konnte ich das erste Mal seit 14 Tagen ausschlafen. Da ich aber ja bekanntlich um 5 Uhr aufstehe, bedeutet ausschlafen, dass ich erst um halb 8 aus dem Bett springe. Ist das nicht toll?
Dann habe ich in aller Ruhe meine Laugensemmeln (die haben so Deutsch geschmeckt, ich war begeistert) gefrühstückt, mit heißer Schokolade von Timmys und Cookies zum Nachtisch und dann mit meinen Eltern geskypt.
Anschließend war ich kurz auf meiner Couch gesessen, bis mir David geschrieben hat, dass ich beim Güllefahren mitfahren kann. Das ist hier SO anders als daheim: Der gesamte Grundbesitz ist praktisch im Kreis um den Stall angeordnet. Also wird am Stall eine Pumpe angeschlossen, die mit einem Schlauch verbunden ist, der dann an einem Gerät am Bulldog angeschlossen ist, das entweder einen Prallteller hat oder die Gülle direkt in den Boden injeziert. Der Bulldog zieht dann den Schlauch quer über den Acker hinter sich her. Ich find das sehr seltsam, aber Papa hat mir erklärt, dass das durchaus üblich ist.
Wir hatten heute nur den Prallteller, weil David nur Gülle gefahren ist, um über den Winter genug Platz zu haben. Dabei haben wir uns dann über Bulldogmarken unterhalten und ich hab ihm erklärt, dass Hans Hirsch aka John Deere Deutscher war. Er dachte, ich verarsch ihn.
Also bitte, als könnten Amerikaner wirklich so hübsche Bulldogs entwickeln ;)
Gestern war ich mit Jeanette, Renee und Stacey in London, um ein College anzuschauen, an dem Renee eventuell "studieren" will. Kanadier (und vielleicht auch Amerikaner? Keine Ahnung) sind ja fest davon überzeugt, ein gutes Bildungssystem zu haben. Wer ihnen den Floh ins Ohr gesetzt hat weiß ich zwar nicht, aber gut.
Wenn man für 2 oder 3 Jahre am College studiert hat man am Ende nicht mal einen Abschluss. Um einen international anerkannten Abschluss zu haben muss man glaub ich grunsätzlich ein Jahr an einer Uni dranhängen. Wie auch immer, es ist teilweise ein bisschen lächerlich.
Das College an sich ist riesig, man braucht echt einen Lageplan!
Im College befindet sich ein Subway, drei Tim Hortons, zwei andere Cafeterias, es ist einfach unglaublich! Dazu gibt es dann Residences, also quasi Studentenwohnheime, in denen man ein Zimmer mieten kann, die direkt am Campus liegen oder Häuser außerhalb, für die man ein Stück laufen muss, um zum Campus zu gelangen.
Alles in Allem fand ich das College und die Residences ziemlich hübsch, aber auch einfach unfassbar groß.
Danach waren wir in einem Frisör- und Manikürefachgeschäft, weil Jeanette ausgebildete Friseurin ist und für dort eine Kundenkarte hat. Man bekommt dort alle Produkte viel günstiger als im Einzelhandel.
Wer mich kennt, weiß, dass ich mich dort nicht beherrschen kann und so war es auch. Ich war immerhin so vernünftig, keine Haarprodukte zu kaufen, weil mein Koffer ja nicht unendlich groß ist, aber beim Nagellack konnte ich nicht Nein sagen.
Die meisten Marken bekommt man ja in Deutschland eh nicht, aber OPI ist ein gutes Beispiel:
In Deutschland kostet eine Flasche mit 15ml 16€, in diesem Shop hab ich sie für umgerechnet 4,70€ bekommen. HALLO? Muss ich dem noch etwas hinzufügen?
Naja, im Endeffekt waren es vier OPI-Lacke und vier China-Glaze-Lacke und ich liebe sie jetzt schon :) Gelegenheit zum Ausprobieren werd ich wahrscheinlich erst in Chicago mit Hannah haben :)
Danach sind wir in die Mall gefahren, da war die Hölle los, weil es der erste Christmas-Sale-Samstag war. Abermillionen an Menschen!
Ich bin dann mit Jeanette bummeln gegangen und wir sind am Build-a-Bear-Store vorbeigekommen. Meine Güte ich konnte mich kaum beherrschen: Das ist ein Laden, wo man sich einen Bär aussucht, den man dann ausstaffieren lassen kann, mit Herz und Sprache, verschiedene Klamotten, lauter so Zeug. Ich meine, dass ich schon mal einen in Deutschland oder wenigstens Europa gesehen hab, aber ich bin mir nicht mehr sicher. Die Viecher waren SO süß.... Unfassbar.
Danach waren wir bei Jack Astors essen. Alle Bedienung haben die kürzesten Röcke der Welt an und sind ganz schwarz angezogen und wenn sie das erste Mal an einen Tisch kommen, schreiben sie ihren Namen auf die Tischdecke, die aus Papier ist. Und zwar auf dem Kopf, damit die Kunden ihn lesen können. GANZ wichtig :D
Anschließend sind wir nochmal in die Mall und dann war ich um halb 9 (wir sind morgens um halb 9 losgefahren) endlich endlich endlich daheim und im Bett. Ein langer Tag, aber es war schön, nicht allein sein zu müssen.
Und das Schönste am Wochenende war wohl die Zeit mit Traci: Traci ist ja meine liebste Arbeitskollegin und gleichzeitig auch die Co-Chefin und Waynes beste Freundin, die weiß also immer was so abgeht und weil sie ihre Klappe selten halten kann, weiß ich auch immer alles. Sehr praktisch.
Am Donnerstag nach der Arbeit bin ich mit zu ihr gefahren und wir haben auf dem Weg bei Timmys Halt für einen Kaba gemacht. Danach gabs Abendessen bei ihr und wir sind weiter zu Lindsey. Sie ist auch eine Arbeitskollegin, hat aber eigentlich Kosmetikerin gelernt. Jaaaa, glaubt es oder nicht.
Bei ihr gab es dann Eyebrowwaxing und lackierte Fingernägel :) Die witzigste Situation war, dass ich ihre Nagellacke entdeckt hab, das waren so um die 25 und ich war total begeistert, weil ich die halben Marken nicht kanne. Und sie dachte, ich wäre so begeistert, weil das so viele Lacke sind und sagt dann sowas nach dem Motto: "Ja, alle reagieren so, wenn sie die vielen Nagellacke sehen." Ich hab mir nix drauf gesagt, ich habs ja nicht nötig mit meinen 68 Fläschchen Nagellack anzugeben ;)
Auf dem Hinweg haben wir übrigens bei Timmys auf einen Kaba vorbeigeschaut.
Daheim haben wir dann Monopoly gespielt und sind dann um 10 Uhr ins Bett gegangen,wir hatten beide eine lange Arbeitswoche hinter uns. Am nächsten Morgen sind ihre Chaoskinder um 8 in die Schule gefahren und wir sind dann zu ihrem Schwiegervater gefahren, wo alle ihre Viecher (Esel, Pferd, Pony, Alpakka, ...) untergebracht sind. Ich kann so Viechzeug zwar eigentlich nicht leiden, aber ich will ja mal nicht so sein... Es war okay.
Zum Mittagessen waren wir beim Chinesen brunchen für sagenhafte 10$ pro Person, inclusive Getränke und Nachtisch!
Auf dem Heimwärtsweg haben wir uns Timmys heiße Schokolade mitgenommen und dann "Eurotrip" geschaut. Der Film handelt von amerikanischen Collegestudenten, die im Sommer nach Europa fliegen um die große Liebe von dem einen Kerl zu finden, die er im Internet kennen gelernt hat. Dabei treffen sie in England die Hooligans, in Deutschland die Hitlerjugend und in Bratislava die Überbleibsel vom Krieg. Also dümmer gehts echt nicht mehr, aber das scheint der kanadische Humor zu sein..... :D
Anschließend gabs Abendessen bei ihr und danach sind wir noch Lebensmittel einkaufen gegangen.
Auf dem Heimwärtsweg haben wir noch Mal bei Timmys Hallo gesagt - für was wohl?

Wer mitgezählt hat weiß, das waren 4x Timmys in 24 Stunden.... :D Typisch kanadisch und übrigens 4x Drive-thru :D

Alles in Allem hatte ich ein echt tolles Wochenende, aber ich vermiss einfach vertraute Menschen um mich rum. Ich hab jetzt noch zweieinhalb Wochen Arbeit, genau gesagt, 11 Tage Arbeit, drei Tage off und nochmal drei Tage Arbeit und ich freu mich wahnsinnig auf die Zeit in Chicago und darauf, dass ich dann bald wieder Zuhause bin. Ich bin froh, dass ich die Zeit hier verkürzt habe, das war die beste Entscheidung!
Die Arbeit im Stall gefällt mir aber extrem gut, weswegen das nächste Praktikum schon in Planung ist. Bis nach Kanada trau ich mich aber nicht nochmal.

Bis bald,
eure Lisa



PS: Am Donnerstag haben wir Buchten repaiert. Die Metallgestelle sind hier nur in den Plastikboden geschraubt, anstatt in den Beton und neigen natürlich dazu, locker zu werden. Das hat mir naürlich extrem Spaß gemacht - gib mir zwei Schraubenschlüssel und ich freu mich :D
Dabei hat mir Lindsey einen Spruch gelernt, um mir zu merken, in welche Richtung ich schrauben muss und den muss ich hier jetzt aufschreiben, um ihn nie mehr zu vergessen ;)

Leftie, loosy - righty, tighty!

Gute Nacht!





Dienstag, 6. November 2012

Mädelsurlaub die Erste

Heute hab ichs endlich geschafft, den ersten Teil unseres grandiosen Urlaubs zusammenzufassen, wobei mir die Bilder fast den letzten Nerv geraubt haben, weil das Hochladen einfach ewig dauert! In den nächsten Tagen gibts dann Teil 2.


Tag 1 – Freitag

Am Freitag, den 26.10.2012 durfte ich also endlich meine Mädels am Flughafen abholen. Ich bin in der Früh um halb 7 aufgestanden und Jeanette hat mich dann zum Bahnhof nach Stratford gefahren, von wo aus ich den Zug nach Toronto genommen hab (der mit 30$ für einfache Fahrt übrigens purer Wucher ist!). In Toronto angekommen (ganz allein, logischerweise) hab ich dann erst mal 18x nach dem Weg fragen müssen, um zum Eaton Centre zu kommen. Als ich das geschafft hab, hab ich mir was zu essen gegönnt und bin ein bisschen bummeln gegangen. Danach bin ich zum Hotel gefahren und hab eingecheckt. Und dann kam der interessante Teil: Ich musste vom Hotel zum Flughafen kommen und das sowohl möglichst billig als auch möglichst ohne größeren Fußweg, weil wir am Rückweg ja drei große Koffer zum Transportieren hatten. Diesmal musste ich nur einmal nach dem Weg fragen, weil ich gleich an eine nette Asiatin geraten bin, die in die gleiche Richtung musste. Das war gut, denn allein hätt ichs niemals geschafft! Die erste Herausforderung war nämlich die Bushaltestelle, die ganz ohne Hinweisschild auskommt und einfach aus einer Straßenecke besteht. Wie man darauf kommen soll, ist mir den ganzen Urlaub über ein Rätsel geblieben. Nach einer Stunde und 3$ bin ich dann auch endlich am Flughafen angekommen. Da musste ich mich dann über die Leute aufregen, die nicht einfach ganz normal warten können, bis ihre Gäste/Verwandten/Schießmichtot ankommen, nein, man muss in der ersten Reihe stehen, egal ob man 2m groß oder 2m breit ist!! Ich hab die Mädels aber trotzdem entdeckt und unter Freudentränen in die Arme genommen. Es war so schön, endlich mal wieder bekannte Gesichter zu sehen! Wie erwartet waren natürlich alle müde und so wurde die lange Bus- und U-Bahn-Fahrt bis zum Hotel zu einer kleinen Tortur. Im Hotel angekommen, haben wir dann festgestellt, dass wir mitten im chinesischen Einkaufszentrum wohnen!! Unser Hotel lag in Chinatown, das wusste ich auch schon vorher, aber unsere Aussicht war tatsächlich die innenliegende Rolltreppe des Einkaufszentrums! Sachen gibt’s :D Chinatown an sich war übrigens auch eine Attraktion, von ekligen Schaufensterauslagen bis Leuten, die mitten auf der Straße im Nieselregen Yoga machen, war echt alles dabei! Ansonsten haben wir an dem Abend nichts gemacht, weil einach alle todmüde waren.

Das Bild entstand nicht am ersten Tag, passte aber zur Erwähnung des Hotelzimmers.
 
 
 
Ich gehe davon aus, dass Chinesen sowas essen. Ich will aber nicht wissen, wie lange das da schon hängt..
 
 

Tag 2 – Samstag

Am nächsten Morgen sind wir gegen halb 8 aufgestanden, glaub ich, und sind erst mal frühstücken gegangen. Man muss vornweg sagen, dass das Hotel echt super war, das Personal war nett, die Zimmer sauber und echt riiiiesig, aber das Frühstück war schon so eine Sache für sich. Dass es mehr als asketisch war, ist für den Zimmerpreis wirklich gerechtfertigt und so war jeder mit Marmeladen- oder Frischkäsetoast, einem Muffin, Müsli und einem Glas Becher  Orangensaft zufrieden. Becher?! Ja, klar, wir sind hier in Nordamerika, Plastikgeschirr ist keine Seltenheit! So haben wir unser Frühstück aus Pappschüsseln und Papptellern sowie mit Plastikbesteck genossen. Das Wetter war leider den ganzen Urlaub besc*** (Danke Sandy!!!), deswegen sind wir auch Samstagmorgen im Regen losgewandert. Vom Hotel die Spadina Avenue Richtung Wasser, dann zum CN Tower. Bis dahin waren wir dann so durchweicht, dass wir 3x durchweichte Schuhe sowie 2x durchweichte Jacken und kalte Hände zu verzeichnen hatten. Auf dem Weg zum Eaton Centre (nuuuur zum Aufwärmen, natürlich), sind wir dann in der Union Station an Heizkörpern oder was auch immer vorbeigekommen, jedenfalls waren die warm und es kam warme Luft raus, wie bei einem Föhn. Also haben wir alle die Jacken (teilweise sogar die Schuhe) ausgezogen und uns erst mal ausgiebig getrocknet, wobei wir natürlich belustigte Blicke ernteten. Aber unser Motto war: „Kennt uns ja kaner.“ Den restlichen Tag haben wir dann nur mit Shopping verbracht und am Abend dann bei McDonald’s gespeist, der natürlich wie daheim und überall sonst auf der Welt schmeckt. Im Hotel haben wir in einem Viererzimmer gewohnt, das heißt, wir hatten zwei große Betten in einem riesen Zimmer und ein Bad. Das war wirklich praktisch, so waren wir alle die ganze Zeit zusammen und hatten immer den ganzen Spass zusammen :D Der größte Spass an dem Abend war aber das Zähneputzen. Anne und ich hatten die gleichen Zahnbürsten, man konnte sie echt kaum unterscheiden. In meiner Müdigkeit hab ich natürlich aus Versehen zu Annes Zahnbürste gegriffen. Sie sieht es, schaut mich an und sagt seelenruhig: „Lisa, würdest du bitte aufhören, meine Zahnbürste zu benutzen?“ :D Ihr könnt euch vorstellen, wie wir gelacht haben, es war einfach unglaublich. Aber sowas ist natürlich kein Drama, so ist sie zu einer vorgewärmten Zahnbürste gekommen, alles halb so wild :D

 

Tag 3 – Sonntag

Für Sonntag war die Niagarafälletour geplant. Dafür sind wir schon um halb 7 aus den Federn gesprungen und haben uns nach dem Frühstück auf zum Yonge-Dundas-Square gemacht, von wo aus der Bus startete. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt sind wir dann am Skylon Tower angekommen. Das ist eigentlich nicht mehr als ein Aussichtsturm, aber von da aus hat man einen guten Blick, sowohl auf die kanadischen Horseshoe-Fälle als auch auf die amerikanische Seite der Fälle. Nach einer Viertelstunde hat man dann aber auch wirklich alles gesehen und wir sind weitergefahren zu den Niagara-Fällen selbst. Geregnet hat es übrigens den gesamten Tag und dazu war es bitterkalt! Die Fälle sind wirklich beeindruckend, man kann sich nicht vorstellen, welche Wassermassen sich da ihren Weg nach unten suchen und das Wasser ist erstaunlich klar. Allerdings denke ich, dass das Ganze bei Schnee oder gar Sonnenschein noch viel beeindruckender ist. Anschließend ging es mit dem Bus weiter nach Niagara, das ist die Stadt, die direkt an den Wasserfällen liegt. Zu der Stadt fiel uns aber nur die Assoziation zu einem Vergnügungspark ein. Es gab alle möglichen unnützen Dinge, von komischen Theatern zu auf den Kopf gestellten Häusern. Dort haben wir dann im Burger King gegessen, aber Burger King ist einfach nur nach Dauten gut, ansonsten kann man das wirklich vergessen. Und außerdem ist es unverschämt teuer! Nach diesem kurzen Abstecher ging die Reise weiter nach Niagara-on-the-Lake, das als typisches Touristendörfchen bekannt ist. Da es ja durchgehend geregnet hat, haben wir das leider nicht so genießen können, aber wir haben uns die Zeit in einem Weihnachtsladen vertrieben und hatten dabei auch unseren Spass. Die letzte Station der Tour war dann eine Weinprobe, bei der wir unter anderem auch Eiswein probieren durften. Allerdings glaube ich, dass ich die einzige von uns war, die ihn gut fand ;) Zu der Zeit waren wir dann alle todmüde und einfach durchgekühlt und wollten nur zurück in den warmen Bus. In Toronto angekommen machten wir uns dann (nach einem kleinen Abstecher ins Eaton Centre? Ich bin mir nicht sicher…) auf die Suche nach Essbarem! Also liefen wir ziemlich ziel- und planlos die Yonge-Street hinunter und stießen auf Marché. Das System hinter dem Ganzen ist, dass man eine Karte bekommt, auf die alles gebucht wird, was man isst und am Schluss bezahlt man. Dabei kann man auswählen von vielen verschiedenen kleinen „Ständen“ bei denen man alles findet, was das Herz begehrt. Bei unserem ersten Besuch haben wir uns für Nudeln entschieden, wahlweise mit Shrimps oder Huhn und verschiedenen Gemüsen. Jeder hat dann so ca. 12$ bezahlt, dafür sitzt man in schönem Ambiente, Wasser ist umsonst und das Essen wirklich überragend!!


Direkt hinter dem Fotografen befinden sich die Niagara-Fälle. Dieses Bild zeigt, wie "touristisch" das Ganze ist.




 
 



Tag 4 – Montag

Am Montag haben wir uns dazu entschieden, die Bustour zu machen. Da sich aber keiner eingehend mit dem von uns ausgesuchten Flyer beschäftigt hat, haben wir erst auf dem Weg gemerkt, dass man eigentlich hätte reservieren sollen. Wir hatten aber noch einen anderen Flyer und setzten unseren Weg dann fort. Im Notfall hätten wir ja ins Eaton Centre gehen können ;) Glücklicherweise stand aber der von uns am Anfang ausgewählte Bus zur Abfahrt bereit am Yonge-Dundas-Square und so sind wir dann mit dem Bus durch Toronto getuckert. Leider war die Erklärung zur Wegstrecke aber nur auf Englisch, was es natürlich deutlich schwieriger macht, alles zu verstehen. Mit in der Tour inbegriffen war eine Bootsfahrt, die wir natürlich auch gemacht haben – bezahlt ist bezahlt! Das einzige Highlight dabei war allerdings der Blick auf die vernebelte Skyline von Toronto. Also eigentlich für die Katz. Danach haben wir die Bustour beendet und sind am Yonge-Dundas-Square wieder ausgestiegen. Wer errät was wir danach gemacht haben? :D Genau, zum Eaton Centre, das direkt auf der anderen Straßenseite liegt. Dort haben wir dann auch zu Abend gegessen, weil Fast Food konnte wirklich keiner mehr sehen und im Centre gibts alles Mögliche zu essen, das war genau genommen auch Fast Food ist, aber einfach „anders“. Davor sind wir aber noch zu Tim Hortons gegangen, welchem gegenüber die Mädels zuerst eher skeptisch waren. Als sie dann aber die grandiosen Muffins und die hervorragende heiße Schokolade probiert haben, waren sie natürlich überzeugt.


 
 


 
Alles Liebe,
Lisa

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Indian Summer

Ganz klar: Bei einem der wichtigsten Events hab ich mein Kamera natürlich nicht dabei.
Zu meiner Verteidigung: Ich wusste nicht, dass es eine Leaf-Tour werden würde.
Gestern hat mich Bob eingeladen, mit ihm mitzukommen, da er Schweine nach Norden gefahren hat. Ich dachte einfach, dass das eine Gelegenheit werden würde, mehr von Kanada zu sehen, aber ich hätte nicht gedacht, dass wir SO viel sehen würden.
Ich bin ziemlich froh, dass wir heute "nur" (das kann auch ziemlich anstrengend sein) Auto gefahren sind, weil ich einfach nicht mehr konnte. Bob hat mich heute früh um 7 Uhr abgeholt und wir sind dann zur anderen Farm gefahren, haben die Ferkel abgeholt und uns dann auf den Weg gen Norden gemacht. Nach einem Hot-Chocolate-Stop bei Timmys sind wir dann nach 2,5h an der anderen Farm angekommen. Obwohl es in der Früh bewölkt war, war die Aussicht schon atemberaubend. Wenn ihr nur eine kleine Vorstellung haben wollt, wie es war, googlet einfach mal "Indian Summer". Selbst mit Kamera hätte ich nie einfangen können, wie atemberaubend es war. Einfach wunderschön! Die Farm war in der Nähe von Barrie, was am Lake Simcoe liegt, wir sind aber nach einem kurzen Zwischenstopp über Ravenna weitergefahren nach Thornbury, das direkt am Lake Huron bzw. an der Georgian Bay liegt. Die Fahrt dahin war wirklich das Schönste. Wir sind einen Berg raufgefahren und von da aus konnte man hinter einem butgefärbten Blättermeer Lake Huron sehen, der wie ein Meer wirkt, weil er einfach RIESIG ist! Es war wirklich alles atemberaubend schön, der Wahnsinn!
Wir haben nur einen winzigen Teil Ontarios abgefahren und waren nur 3h nördlich von hier, aber trotzdem war die ganze Landschaft anders. Dort oben kann man Ski fahren, es wird im Winter viel kälter und sogar die Landwirtschaft unterscheidet sich von der hier. Viele der wohlhabenderen Leute aus Toronto besitzen Cottages dort, die man im Sommer nutzen kann um den See zu genießen und im Winter zum Ski fahren. Der einzige Negativpunkt, den die Leute aus Toronto aber bestimmt als Positivpunkt sehen, war, dass es wie immer NICHTS gab. Zwar alle Arten von Fastfood aber ansonsten nur Farms und Farms und ... ach ja, Farms!
Barrie hingegen ist eine echt hübsche Stadt! Mit 135.000 Einwohnern ziemlich groß und wunderschön malerisch am Lake Simcoe gelegen überzeugte sie mich auf ganzer Linie. Zwar fehlt nachwievor das typisch deutsche "Stadtzentrum", aber langsam gebe ich auf, so etwas in Nordamerika zu erwarten.
Die Lage am Lake Simcoe hat mich total an die Lage Hamburgs an der Alster erinnert, es gab die gleiche Wasserfontäne und auch ansonsten der Aufbau der Häuser und Parks um die "Bucht" herum war sehr ähnlich. Eine wirklich hübsche Stadt, die viele Touristen anzieht und nur ca. 1h nördlich von Toronto liegt.
Es war ein wirklich schöner Tag, aber nach 9h im Auto bin ich eben so kaputt, als hätte ich den ganzen Tag gearbeitet.

Die 11 Tage Arbeit sind wirklich hart und ich kann mich nur wiederholen: Ich habe großen Respekt vor allen "echten" Arbeitnehmern hier! Ich brauch morgen erst mal einen Ruhetag.
Am Samstag bin ich dann zum Thanksgiving von Jeanettes Familie eingeladen, am Sonntag fahre ich mit Renee nach Toronto (endlich!!) und am Montag bin ich nach der Arbeit zum Thanksgiving der Robinson-Familie eingeladen. Montag ist aber der "richtige" Thanksgivingtag, da sind sogar mal die Supermärkte geschlossen und DAS heißt was. Wusstet ihr übrigens, dass die Kanadier und die US-Amerikaner Thanksgiving an verschiedenen Tagen feiern? In den Staaten ist Thanksgiving erst ca. einen Monat später.

Leider kann ich heute nicht mit Bildern dienen (Schande über mein Haupt!), aber googlet einfach "Indian Summer", dann habt ihr einen kleinen Eindruck, wie es hier zurzeit aussieht. Und am Sonntag kann ich dann hoffentlich mit Bildern aus Toronto dienen.

Bis bald,
eure Lisa

Montag, 1. Oktober 2012

Fur and Feather

Ich war am Wochenende auf einem Viecher-Flohmarkt. Glaubt ihr nicht?! Aufgepasst:
Dass ich mich mit Traci ganz gut versteh, hab ich hier ja ein paar Mal deutlich gemacht und als sie mich letzte Woche fragte, ob ich mit zur Fur and Feather-Show will, hab ich natürlich nicht Nein gesagt.
Theoretisch hätte ich Sonntag arbeiten müssen, aber eine Kollegin braucht immer ein bisschen Kohle und ist dann für mich eingesprungen. Da war ich noch ziemlich euphorisch, nicht zuletzt, weil ich nicht arbeiten musste. Aber dann!
Traci meinte, ich solle bei ihr übernachten, weil wir am nächsten Tag recht früh rausmüssen. Da dachte ich noch so an 7 Uhr, das wäre ja für einen Sonntag bald.
Haha, getäuscht. Ich hab also bei Traci übernachtet, sprich, bei ihr, ihrem gruseligen Freund und ihren zwei Kindern. Dazu zwei Hunde. Große Hunde. Im Haus. Da ich auf dem Sofa geschlafen hab, hab ich sie dann gebeten, die Hunde mit in ihr Schlafzimmer zu nehmen, weil ich Angst hatte, die schlecken mich ab.
Am nächsten Früh sind wir dann um 4.30 Uhr aufgestanden (verrückt, die Kanadier), haben ihre ganzen Meerschweinchen und Hasen verladen und sind losgefahren. Um halb 7 waren wir dann in Mount Forest und um 7 begann der Markt.
Um die Zeit war ich noch ziemlich verschlafen, aber was ich registriert hab, war die Tatsache, dass jeder, wirklich jeder, einen Kaffee oder Ähnliches To-Go in der Hand hatte.
Alles was ich jetzt beschreibe, müsst ihr euch wirklich so, oder schlimmer, vorstellen. Leider werde ich es aber nicht schaffen, wirklich alle Eindrücke wiederzugeben.
Das Interessanteste war wohl die Kleidung der Menschen. Ich hatte Chucks, Jeans und eine schwarze Winterjacke an. Dazu ungeschminkt und ungekämmt. Ich sah also wirklich nicht gut aus, trotzdem war ich bis auf 2 weitere Frauen die Gepflegteste und die am ordentlichsten Angezogenste. Alle anderen hatten Jogginghosen, Gummistiefel, Stallschuhe, uuuuuralte Pullover, Winterjacken, mit denen ich mich nicht mal mehr in den Wald getraut hätte (und das heißt was). Der Abschuss war aber, als ich getrennt voneinander, ein paar Mädels beobachtet hab, die ungefähr das selbe Outfit trugen: Gepflegte Haare, ein hübsches Gesicht, ein sauberes Shirt und eine saubere Jogginghose oder gute Jeans und dazu weiße Tennissocken, die sie so weit hochgezogen hatten, wie möglich und dazu Pantoffeln. Wahlweise offene oder geschlossene, aber Pantoffeln. PANTOFFELN!!!! Ich war geschockt!!

Als nächstes die Tiere. Alles Mögliche wurde verkauft: Ponys, Ziegen, Alpakkas(bestimmt falsch geschrieben, aber ich google jetzt nicht!), Lamas, Schafe, Enten, Truthähne, Kanarienvögel, Hasen, Meerschweinchen, Katzen, Hunde, ... Alles!
Ihr könnt euch also die Gerüche vorstellen ;)
Ich weiß jetzt, dass ich niemals über einen Hund und eine Katze, eventuell ein paar Hühner hinauskommen werde! Das Getier war teilweise echt furchtbar und angsteinflößend, da lob ich mir doch meine Schweine!
Ich war am Ende des Tages echt ein bisschen geschockt und hab mir mal so überlegt, was wohl passieren würde, wenn die Menschen oder die Tiere in Deutschland auftauchen würden... Es gäbe wohl einen Skandal ;)

Jetzt gibts noch Bilder, ungeordnet und unbearbeitet.
Den hübschen Hund hat übrigens der Stallchef nicht mehr gewollt, weil er ungezogen ist. Er ist irgendein Mischling und erst ein Jahr alt, aber echt eine Seele von Hund. Wir konnten ihn an nette Leute verkaufen. Dafür, dass er den Riesenhund losgeworden ist, hat seine Tochter übrigens am Freitag zum Geburtstag einen Labrador-Welpen geschenkt bekommen. Ohne Kommentar.

Alles Liebe,
Lisa









Sonntag, 16. September 2012

Lake Huron

Heute ist Sonntag. Und da ich ja schon in Deutschland dazu geneigt habe, Sonntage ungenutzt verstreichen zu lassen, betreibe ich das hier natürlich in Perfektion. Hindert mich ja niemand. Man muss aber dazu sagen, dass ich dieses Wochenende gearbeitet habe. Das ändert die Sache natürlich gewaltig. Ich hab mich also heute morgen mal wieder um 5 Uhr aus dem Bett gequält, was bei Kälte und Dunkelheit echt nicht schön ist und mich in den Stall geschleppt. Gott sei Dank waren aber Wayne und Traci heute auch müde, also mussten wir uns nicht unterhalten oder sowas.
Zu Mittag hat es dann die aufgewärmten Spaghetti von gestern mit Soße ausm Glas gegeben, was ich wirklich lecker finde und ich hab beschlossen, dass ich mich beim nächsten Lebensmitteleinkauf, der für Montag geplant ist, nach weitern Soßen umsehe. Außerdem brauche ich eine neue Packung der besten Schokoladenplätzchenwhatever, die ich je gegessen habe (ein Bild folgt) und irgendeine Art von Belag für meinen Semmel zu Mittag. Ich hoffe also, dass ich morgen Nachmittag Little Green benutzen kann.
Danach hab ich dann beschlossen, dass mein Ziel für heute ist, den Blogeintrag über Lake Huron zu schreiben. Da wars 12 Uhr. Und jetzt ist 4. Und ich schreibe den Post jetzt nur, weil ich in einer Stunde bei Rose und Bob zum Supper eingeladen bin. Merkt ihr was? Ungenutzte Sonntage...

Nun aber zum eigentlichen Thema: Als ich gestern nachm Stall in die Küche kam, war Bob grade da und schlug mir vor, dass wir doch später zum Lake Huron fahren könnten, auf den ich wirklich schon gespannt war. Ich sagte natürlich ja! Aus später wurde dann 4 Uhr und wir haben auf dem Weg dahin noch Bobs Schwester mit ihrem Mann abgeholt (auch beide über 70...). Zum See braucht man ungefähr 40 Minuten, aber das lohnt sich wirklich. Wenn mans nicht weiß und nicht aus einer Seen-Gegend kommt, könnte man Lake Huron wirklich für das Meer halten. Gestern war strahlender Sonnenschein (bei ziemlicher Kälte, aber das sieht man ja auf Bildern nicht) und es war ein atemberaubender Ausblick!!
Zuerst sind wir zu einem Aussichtspunkt gefahren, den Bobs Schwager kannte und von wo aus der Blick wirklich toll war! Anschließend sind wir an den Strand gefahren und dann ein bisschen an der Promenade entlang. Das Ganze war aber "Wandern mit dem Auto", weil Bobs Schwester ziemlich schlecht zu Fuß ist. Ich hatte natürlich nichts dagegen ;)
Zum Schluss waren wir dann noch im Burger-Restaurant essen. Ich vergesse immer, dass Nordamerikaner Burger ja wirklich gern essen. Und damit meine ich sicher nicht die Teile von McDonalds und Konsorten! Es war sehr lecker, aber mich ca. 12$ pro Burger auch ziemlich teuer.
Ich war am Ende des Tages wirklich total kaputt und hätte heimwärts im Auto fast geschlafen, wäre da nicht der tolle Sonnenuntergang und die tolle Landschaft gewesen.
Jetzt lasse ich aber endlich mal die Bilder sprechen:







Sieht toll aus, oder? Im Sommer zum Baden stell ich mir die Lokation wirklich toll vor!
Die dazugehörige Stadt war natürlich (wie nicht anders zu erwarten) ein Kaff, an dem das Interessanteste war, dass letztes Jahr ein Tornado eine Straße verwüstet hat...

Langsam bekomme ich doch Sehnsucht nach Zivilisation. Und ich, der größte Gegner unseres Provinzkaffs Gunzenhausens, weiß die Möglichkeiten dort endlich zu schätzen. In der Hinsicht hilft mir dieser Aufenthalt auf jeden Fall!

Alles Liebe,
Lisa