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Dienstag, 27. November 2012

Ein platter Reifen

Ja, mit mir wirds einfach nie langweilig!
Heute bin ich nach Seaforth zum Groceryshopping gefahren, das letzte Mal, bevor ich nach Chicago fliege. Ich war vollkommen auf Cookie-Entzug, heute schon den ganzen Tag am Jammern.
Davor hab ich wie immer einen Tim Hortons Abstecher gemacht (auch das letzte Mal in Seaforth, Gott sei Dank gibt es in Toronto am Flughafen auch einen ;) ) und dann bin ich zum Supermarkt gefahren, hab eingekauft, mich auf den Heimweg gemacht.
Plätzlich gabs einen Knall und das Auto hat angefangen zu schlingern und ich bin zu Tode erschrocken! Nachdem ich dann abgebremst hab, hab ich gesehen, dass ich einen Platten hab. Aber was für einen!
Zum Glück hatte ich ausnahmsweise mein kanadisches Handy dabei, dessen Akku aber schon ziiiiemlich schwach war. Also hab ich dann auf gut Glück "Office" angerufen, das war im Telefonbuch gespeichert. Ich hab dann bei Erin angerufen, warum auch immer und die hat dann Jeff geschickt, um mich zu retten :D
Im Kofferraum gabs glücklicherweise ein Reserverad und nach 35 Minuten war das dann auch endlich montiert (im Schnee mit Dämmerung und direkt an uns vorbeirasenden LKWs). Jeff war so nett und hat mir seinen Truck zum Heimfahren überlassen, während er mit Little Green gefahren ist. Wir sind dann kleinere Seitenstraßen heimgefahren, damit wir, falls nochmal irgendwas ist, weg von der großen Straße sind und die waren vereist und einfach in unmöglichem Zustand. Ich bin vor Angst fast umgekommen. Jeff ist munter mit 80km/h vor mir hergerast (mit Reserverad!!!). Wie auch immer, wir sind heil auf der Farm angekommen, wo sich dann herausstellte, dass das Reserverad auch schon wieder platt ist.
Viel zu viel Aufregung für einen Supermarktbesuch!

Heute Früh hab ich mit Traci gearbeitet und um 11 Uhr oder so brauchte ich dann echt eine Pause, ich konnte einfach nicht mehr. Dann bin ich im Medizinraum gesessen, währen Traci aufm Klo war und dann ist Wayne gekommen. Er schaut mich an und sagt, dass ich nicht gut aussehe (Danke, das will man als Frau echt hören!). Ich hab dann nur genickt und er meinte dann, dass ich wohl schlecht geschlafen hätte. Dann hab ich gesagt, dass ich eigentlich immer schlecht schlafe, seit ich hier bin, was auch wirklich stimmt. Die Nächte die ich durchgeschlafen hab kann ich - ungelogen - an einer Hand abzählen (es ist aber nicht so schlimm, dass ich immer fast am Umkommen bin, nur heute hatte ich einfach einen schlechten Tag). Und dann meinte er, der ja eigentlich immer versucht, Möglichkeiten zu finden, dass ich hierbleib, total nett zu mir, dass es jetzt wohl Zeit wäre, Nachhause zu fliegen. Und das hat er so lieb gesagt, dass ich echt zu Tränen gerührt war. Und ich denk, er hat Recht.

Alles Liebe,
Lisa

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Indian Summer

Ganz klar: Bei einem der wichtigsten Events hab ich mein Kamera natürlich nicht dabei.
Zu meiner Verteidigung: Ich wusste nicht, dass es eine Leaf-Tour werden würde.
Gestern hat mich Bob eingeladen, mit ihm mitzukommen, da er Schweine nach Norden gefahren hat. Ich dachte einfach, dass das eine Gelegenheit werden würde, mehr von Kanada zu sehen, aber ich hätte nicht gedacht, dass wir SO viel sehen würden.
Ich bin ziemlich froh, dass wir heute "nur" (das kann auch ziemlich anstrengend sein) Auto gefahren sind, weil ich einfach nicht mehr konnte. Bob hat mich heute früh um 7 Uhr abgeholt und wir sind dann zur anderen Farm gefahren, haben die Ferkel abgeholt und uns dann auf den Weg gen Norden gemacht. Nach einem Hot-Chocolate-Stop bei Timmys sind wir dann nach 2,5h an der anderen Farm angekommen. Obwohl es in der Früh bewölkt war, war die Aussicht schon atemberaubend. Wenn ihr nur eine kleine Vorstellung haben wollt, wie es war, googlet einfach mal "Indian Summer". Selbst mit Kamera hätte ich nie einfangen können, wie atemberaubend es war. Einfach wunderschön! Die Farm war in der Nähe von Barrie, was am Lake Simcoe liegt, wir sind aber nach einem kurzen Zwischenstopp über Ravenna weitergefahren nach Thornbury, das direkt am Lake Huron bzw. an der Georgian Bay liegt. Die Fahrt dahin war wirklich das Schönste. Wir sind einen Berg raufgefahren und von da aus konnte man hinter einem butgefärbten Blättermeer Lake Huron sehen, der wie ein Meer wirkt, weil er einfach RIESIG ist! Es war wirklich alles atemberaubend schön, der Wahnsinn!
Wir haben nur einen winzigen Teil Ontarios abgefahren und waren nur 3h nördlich von hier, aber trotzdem war die ganze Landschaft anders. Dort oben kann man Ski fahren, es wird im Winter viel kälter und sogar die Landwirtschaft unterscheidet sich von der hier. Viele der wohlhabenderen Leute aus Toronto besitzen Cottages dort, die man im Sommer nutzen kann um den See zu genießen und im Winter zum Ski fahren. Der einzige Negativpunkt, den die Leute aus Toronto aber bestimmt als Positivpunkt sehen, war, dass es wie immer NICHTS gab. Zwar alle Arten von Fastfood aber ansonsten nur Farms und Farms und ... ach ja, Farms!
Barrie hingegen ist eine echt hübsche Stadt! Mit 135.000 Einwohnern ziemlich groß und wunderschön malerisch am Lake Simcoe gelegen überzeugte sie mich auf ganzer Linie. Zwar fehlt nachwievor das typisch deutsche "Stadtzentrum", aber langsam gebe ich auf, so etwas in Nordamerika zu erwarten.
Die Lage am Lake Simcoe hat mich total an die Lage Hamburgs an der Alster erinnert, es gab die gleiche Wasserfontäne und auch ansonsten der Aufbau der Häuser und Parks um die "Bucht" herum war sehr ähnlich. Eine wirklich hübsche Stadt, die viele Touristen anzieht und nur ca. 1h nördlich von Toronto liegt.
Es war ein wirklich schöner Tag, aber nach 9h im Auto bin ich eben so kaputt, als hätte ich den ganzen Tag gearbeitet.

Die 11 Tage Arbeit sind wirklich hart und ich kann mich nur wiederholen: Ich habe großen Respekt vor allen "echten" Arbeitnehmern hier! Ich brauch morgen erst mal einen Ruhetag.
Am Samstag bin ich dann zum Thanksgiving von Jeanettes Familie eingeladen, am Sonntag fahre ich mit Renee nach Toronto (endlich!!) und am Montag bin ich nach der Arbeit zum Thanksgiving der Robinson-Familie eingeladen. Montag ist aber der "richtige" Thanksgivingtag, da sind sogar mal die Supermärkte geschlossen und DAS heißt was. Wusstet ihr übrigens, dass die Kanadier und die US-Amerikaner Thanksgiving an verschiedenen Tagen feiern? In den Staaten ist Thanksgiving erst ca. einen Monat später.

Leider kann ich heute nicht mit Bildern dienen (Schande über mein Haupt!), aber googlet einfach "Indian Summer", dann habt ihr einen kleinen Eindruck, wie es hier zurzeit aussieht. Und am Sonntag kann ich dann hoffentlich mit Bildern aus Toronto dienen.

Bis bald,
eure Lisa

Donnerstag, 27. September 2012

What I miss...

Heute will ich anfangen festzuhalten, was man auf einem fremden Kontinent mit fremden Menschen und fremden Lebensweisena lles vermissen kann. Jeder kann sich vorstellen, dass man solche Sachen wie das eigene Bett mit der kuschelweichen Matratze oder das Essen vermissen kann. Im Endeffekt sind es aber auch viele Sachen, mit denen ich nie so gerechnet hätte oder die ich nicht in der Heftigkeit oder auf diese Art erwartet hätte.

Mein Auto: Wie hier ja jeder weiß, fahre ich einen Seat Ibiza, der mir offiziell aber natürlich nicht gehört. Somit also ein hübsches Auto, das ich sehr liebe. Hier habe ich Little Green. Darüber hab ich ja schon geschrieben.
Es fährt, es hat eine Gangschaltung und es ist nicht zu breit. Mehr Ansprüche kann man hier nicht haben, weil alle anderen Autos sind mindestens 2,50m breit und Automatik.
Trotzdem steigt man ein und es erinnert einen nichts an eine Person, die man mag. Fahr ich Omas Auto, seh ich das Chaos und denk an sie. Ich freu mich, das ich was hab, was mich an sie erinnert. Fahr ich das Auto meiner Eltern (haha :D ) finde ich Mamas Sonnenbrille und den Wolf im Schafspelz. Würde ich theoretisch das Auto einer Freundin fahren, hätte ich immer irgendwas, das mich an eine Fete oder Ähnliches erinnert.
Und mein Auto… es riecht wie mein Auto riechen soll, ich hab meine perfekte Musik und meinen süßen Bernie. Was will man mehr. Little Green ist einfach unpersönlich, da macht Autofahren gleich nicht mehr so viel Spass. Ich vermisse also nicht meinen Seat Ibiza, sondern ein Auto, das eine Beziehung ausdrückt.

Ja, so seltsam wird man, wenn man nach Kanada geht.

Montag, 17. September 2012

That made my day [I]

Ich bin grad auf dem Weg ins Bett (um viertel 7, nur um mal meinen neuen Rhythmus zu demonstrieren, aber darum gehts hier nicht!), aber das muss ich euch unbedingt erzählen:
Gegen 4 Uhr ist Bob hierhergekommen und hat mich gefragt, ob ich gern zum Abendessen kommen würde. Da sag ich natürlich nicht Nein. Das nächste war aber dann, dass er Little Green schon mit zu seinem Haus genommen hat. "Ach" sagt er, "das ist kein Problem, dann nimmst du eben meinen Truck." Jaaa, seinen Truck. Und so kam ich heute in den Genuss, auch mal so ein Ungetüm fahren zu dürfen. Zwar nicht weit, aber trotzdem! Und mir hats gefallen :)
Jetzt kann ich ins Bett gehen :)

Alles Liebe,
Lisa

Donnerstag, 13. September 2012

International




Nachdem ich mich gestern wieder einigermaßen gut gefühlt hab, haben mich Bob und Rose mehr oder weniger überredet, mit ihnen zum Barbeque zu kommen. Ein Freund/Bekannter von ihnen hatte nämlich Südafrikaner zu Besuch und ein Anderer Ukrainer oder irgendwie so. Ganz bin ich nicht durchgestiegen, ich weiß nur, dass auf dem Fest am Ende Leute aus aller Herren Länder waren und dass es hochinteressant war. Das Grillen fand auf einem wunderschönen Grundstück statt. Es gab ein hübsches Haus, einen gepflegten Garten und einen Schwimmteich (Hallo, Mama!) und war wirklich ansprechend gestaltet. Das Essen war okay, aber natürlich nicht mit deutschem oder gar Papas Gegrilltem vergleichbar.
Aber die Gesellschaft war unvergleichlich! Nachdem ich mich zuerst mit einem Schweinebauern auf Deutsch unterhalten hab, der ursprünglich aus Heidelberg stammt, hab ich mit einem Holländer über den FC Bayern und die Championsleague gefachsimpelt. Im Anschluss hab ich mit der netten Südafrikanerin über Auslandsaufenthalte geplaudert, die ein paar Worte Deutsch sprach, weil sie ein Jahr lang in diversen Austauschfamilien in Deutschland gelebt hat. Danach hat mich ein Kanadier über deutschen Schnaps und deutsches Bier aufgeklärt und zuguterletzt hab ich Japaner/Chinesen kennen gelernt, die - NATÜRLICH - schon in Nürnberg den Christkindlesmarkt besucht und Drei im Weggla gegessen haben.
Ihr seht: Es war der Wahnsinn! Ich war schlichtweg begeistert.

Heute Morgen war ich dann natürlich (als um 5 Uhr mein Wecker klingelte) dementsprechend immer noch müde und geschafft. Ich hab dann bis 10 Uhr gearbeitet und heute viel gelernt! Dazu hab ich mich auch obligatorischerweise zwei Mal geduscht. Dann hatte ich Break bis 12.30 Uhr und hab in der Zeit was gegessen und mit meinen Eltern und Kathi geskypt ♥
Anschließend bin ich mit Jeff und Little Green (das Auto) zu einem anderen Stall gefahren und hab dort wieder zwei Mal geduscht. Sauberer geht nicht!!!

Das beste Erlebnis heute war aber, dass ich Autofahren durfte. Allein das wäre ja ein Grund zur Freude, weil ich Autofahren extrem vermisse. Der Hammer aber war, dass ich Little Green fahren durfte. Das heißt, einen gefühlt 100 Jahre alten (in Wirklichkeit ist er glaub ich 14 Jahre alt) grünen Toyota mit 80 Sachen über die Schotterpiste jagen. That was fun!!

Bis bald,
Lisa