Sonntag, 18. August 2013

Kopenhagen

Ja, ich hab es tatsächlich noch geschafft, Kopenhagen zu besuchen - ich hab selbst schon nicht mehr daran geglaubt!




Samstagfrüh hab ich mich mit meiner Arbeitskollegin in meinem treuen Gefährten Little Red auf nach Kopenhagen gemacht. Nach 3 Stunden und 235 Kr. leichter sind wir dann endlich angekommen. Um von Grasten aus nach Kopenhagen zu kommen, muss man die Lillebelt-Brücke und die Storebelt-Brücke überqueren, die Storebelt kostet ebendiese 235 Kr. Maut. Kronen in Euro ist übrigens geteilt durch sieben. Und das ist ungefähr die blödeste Rechnung! Welcher Mensch kann denn bitte irgendwas durch sieben teilen? Ich sicherlich nicht.... Also 49 schon, aber alles andere nicht. Blöde Währung!
Wir haben bei Kamillas Schwester vor der Wohnung geparkt, die praktischerweise direkt im Stadtzentrum liegt. Um halb 12 waren wir da und um 12 war Wachablösung in Amalienborg, also haben wir uns beeilt dorthin zu kommen.
Das Schloss sind glaub ich ein paar Gebäude, die im Achteck stehen. Von außen sieht alles sehr schmucklos und gewöhnlich aus. Man kann in den Innenhof zwischen dem Achteck gehen und dort sind dann kleine Häuschen mit den Guards neben den Eingangstüren der Gebäude. Es sieht exakt so aus wie am Buckingham Palace, nur dass es nicht der beeindruckende Buckingham Palace ist, sondern das irgendwie langweilige Schloss Amalienborg. Die Wachablösung war ganz lustig, ich könnt mich echt kaputtlachen über die Kerle in ihren seltsamen Uniformen. Und die Gesichtsausdrücke waren echt richtig seltsam. Es gibt dort nämlich keine Absperrungen, man steht einfach direkt neben den Guards, wenn die von einem Punkt zum anderen marschieren. Alles  in Allem interessant, aber nicht annährend so schön wie der Palast in London.



Amalienborg ist praktisch die mehrfache Ausführung dieses Gebäudes - mehr als langweilig!


Anschließend ging es weiter zur kleinen Meerjungfrau. Weiß jemand, wieso die so heißt? Nein? Ganz einfach - weil sie klein ist!
Wenn man nicht weiß, wo man nach ihr suchen muss, findet man sie vielleicht gar nicht. Ein kleines Persönchen auf einem Stein im Meer, im Hintergrund der Industriehafen oder so. Richtig unspektakulär. Aber muss man in Kopenhagen natürlich gesehen haben und hübsch ist sie schon, die Gute.





Nachdem wir die Sehenswürdigkeiten abgehakt hatten (man sieht, es gibt praktisch keine Sehenswürdigkeiten. Tivoli, der Vergnügungspark, wird im Internet noch empfohlen, aber da ich mich vor jeder Achterbahn und vor eigentlich jedem Fahrgeschäft fürchte, machte es keinen Sinn, dort hinzugehen.), sind wir Richtung Innenstadt spaziert.
Shopping braucht man sich übrigens in Dänemark nicht einbilden. Ich hab hier bis jetzt noch so gut wie nix gekauft, weil die Preise einfach lächerlich hoch sind. Ungefähr alles ist unbezahlbar und meistens 20 bis 25% teurer als in Deutschland - das seh ich nun wirklich nicht ein!
In der Haupteinkaufsstraße konnte man aber sowieso hauptsächlich Geschäfte wie Louis Vuitton, Gucci, Burberry, etc. finden, also hab ich mich sehr schnell mit nur anschauen abgefunden und das war auch okay. Ich will ja in Berlin vernünftig einkaufen gehen ;)



Das hier ist Nyhavn. Sehr schön am Kanal gelegen, einfach zu entlangspazieren, auf den Gedanken sind aber gefühlte 30.000 andere auch gekommen ;)



Dort gibt es übrigens Sephora und hiermit plädiere ich für einen Sephora in meiner Nähe! Wieso sind wir Deutschen die Benachteiligten ohne Sephora?

Danach sind wir in riiiiesengroßem Bogen zurück zum Auto gelaufen und weiter Richtung Christiania. Wer interessiert ist, möge das googlen und sich nicht zu sehr erschrecken.

Dabei handelt es sich praktisch um eine "freie Stadt", das heißt, die Polizei ist quasi nicht präsent. Überall wird Gras geraucht und was weiß ich noch was alles. Die Leute sind alle mehr der Inbegriff von bio und ökologisch und Recycling und was weiß ich noch alles. Also totaaaal korrekt. Das bedeutet sowas wie Gemeinschaftsduschen für die ganze "Community" und lauter Dinge, über die man sich als kultivierter Mensch nicht unterhalten will. Ich war geschockt. Kamilla wollte unbedingt dorthin gehen und ich hab das Gefühl, ganz Kopenhagen ist begeistert von der Atmosphäre und alle empfehlen dir, dich dort mal umzuschauen.

Ich fand das Ganze einfach nur asozial. Überall ist dreckig, Teer ist dort noch nicht erfunden, Putzmittel aber auch nicht. Von einer Freundin die Verwandtschaft hat sich mal abgesetzt in die "Kommune" irgendwo in Spanien - genauso stell ich mir es da vor! Die Leute sind sicher nicht gefährlich, aber sehr, sehr seltsam. Sehr anders als ich es bin. Aber es war die Erfahrung wert. Falls ihr nach Kopenhagen kommt, schaut es euch an! Leider darf man dort keine Fotos machen und ich hab mich wirklich nicht getraut, das Verbot zu übergehen, deswegen kann ich euch leider kein Bildmaterial bieten.

Im Endeffekt finde ich Kopenhagen eine wunderschöne Stadt mit toller Architektur, schönen Gebäuden, interessanten Straßen und einem richtig angenehmen Flair, aber die Leute da sind speziell. Man findet viele Paradiesvögel und allgemein die Denkweise ist nicht ganz mein Fall.

Trotzdem bin ich froh, hingefahren zu sein und hab einen weiteren Punkt auf meiner imaginären Liste abgehakt. Der nächste Punkt ist übrigens "Nachhausekommen" :)



Grünes Kopenhagen!



Noch 4 Tage Arbeit (leider ohne Kamilla, die hat Urlaub), dann geht es endlich Richtung Heimat, ich kann es kaum erwarten.

Dann gibt es ein Fazit über Dänemark, ein Fazit über mein gesamtes Jahr ohne Schule und pünktlich zum 31.8, genau ein Jahr "nachdem alles begann" wird der Blog stillgelegt (zumindest solange, bis es mich wieder in die Ferne zieht ;)) und ich gehe wieder einer soliden Tätigkeit nach. Naja okay, ich werde studieren, ob das solide ist, wird sich rausstellen.

Bis bald,

Lisa

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